Lysimeterstation in Brandis
HTW Dresden/Ulrikel Feistel
An der Lysimeterstation in Brandis untersuchen die Wissenschaftler die Auswirkungen von Solarmodulen auf den Boden.
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Doppelte Bodennutzung: Wie Solarmodule gegen Austrocknung schützen

Wie sich Solaranlagen auf den darunterliegenden Boden auswirken, erforscht das Team Ingenieurhydrologie um Professorin Ulrike Feistel. Ihre Forschungsergebnisse stellten die Wissenschaftler auf der AgriVoltaics2021 vor.

Seit 2017 beschäftigt sich die Professorin für Environmental Engineering mit dem Thema Agri-Photovoltaik (Agri-PV). Dies ist ein Verfahren, das Flächen gleichzeitig für die landwirtschaftliche Pflanzenproduktion (Photosynthese) und die PV-Stromproduktion (Photovoltaik) nutzt. Da immer mehr Solarstrom erzeugt wird, entstehen sowohl größere PV-Anlagen also auch immer zahlreichere kleineren Agri-PV Anlagen. „Untersuchungen zu den Auswirkungen dieser Anlagen auf die Umwelt und insbesondere den Bodenwasserhaushalt gibt es bisher allerdings nur wenige.“, erläutert Prof. Feistel. Gemeinsam mit dem Landesamt für Umwelt und Geologie untersucht die Forschungsgruppe, inwiefern die Reihen von Solarmodulen zu einer Umverteilung des Niederschlages und zu einer Verschattung des Bodens führen. Dafür wurde auf einer mit Raps bestellten landwirtschaftlichen Fläche nahe der Ortschaft Brandis die Verdunstung mit und ohne Solarmodul bestimmt. „Die Ergebnisse zeigen, dass es durch die Beschattung zu geringeren Verdunstungswerten kommt. Das liegt daran, dass unter den Solarmodulen die Temperaturen im Vergleich zur unbeschatteten Fläche niedriger sind. Dies bedeutet für die landwirtschaftliche Nutzung, dass den Pflanzen mehr Wasser zur Verfügung steht und demzufolge weniger bewässert werden muss. Da zukünftig immer mehr Gebiete auch in Deutschland von langanhaltenden Trockenperioden wie 2018 und 2019 beeinträchtigt werden, sind diese Erkenntnisse von großer Relevanz für die Landwirtschaft.“, führt die Professorin aus. Vor diesem Hintergrund plant Sachsen derzeit eine Pilotanlage, die die praktische Umsetzung des Konzeptes unter den regionalen Klima- und Landbaubedingungen prüfen soll.

Ihre aktuellen Forschungsergebnisse stellten die Wissenschaftler im Juni auf der AgriVoltaics2021 vor. Die Tagung versammelt Wissenschaftler und Praktikerinnen aus aller Welt, die sich derzeit mit dem Thema der doppelten Landnutzung für Energie- und Landwirtschaft beschäftigen.

 

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Prof. Dr. rer. nat. Ulrike Feistel

Studiendekanin Master Environmental Engineering

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